Unternehmer hassen M&Ms - Meetings & Manager. Warum? Weil beides Zeit raubt. Zeit, von der wir nicht viel haben. Rechnen Sie's aus. Als Unternehmer haben Sie laut OECD eine Lebenserwartung von rund 80,4 Jahren bei Geburt (heute). Und als Unternehmerin noch etwas mehr (85,4). Ziehen Sie davon Ihr aktuelles Alter ab und multiplizieren Sie die Zahl mit 8'760,25 und Sie erhalten Ihr theoretisches Stunden-Guthaben (in meinem Fall sind's noch 280'204 Stunden).
Die Produktivität des Unternehmers...wo?
Als Unternehmer gehen Sie behutsam mit Ihrer Zeit um. Sie können (und dürfen) keine Zeit in der Nahkampfzone der operativen Hektik opfern. Sie wollen Wert schaffen und vorankommen. Doch viele Unternehmer scheitern hier, kläglich und täglich. Als Coach für Unternehmer beobachte ich immer wieder, wie Entrepreneure und Unternehmer in den Nebel der Komplexität eintauchen und der Versuchung von M&Ms erliegen - ausgedeutscht "Meetings und Manager".
Warum Unternehmer Meetings hassen (sollten)
Meetings sind per Definition Momente, in denen Menschen zusammenkommen. Neudeutsch, sie "meeten". Und wo Menschen zusammenkommen (ob mit Krawatte oder ohne) passiert das, was auf unserem biologischen "Motherboard" programmiert ist: Es beginnt der Kampf um Anerkennung und Aufmerksamkeit.
Die Meeting-Auswüchse kennen Sie und ich aus der Beobachtung bestens: Selbstproduktion, Bagatellisierung von Fehlern, Abwertung der Leistung, Verneblung von Fakten, Zahlen und...Zielen, fehlende Motivation und das schlimmste aller Übel - Rechtfertigungen für Unterlassenes ("...ich hatte einfach keine Zeit...", "...XY ist noch passiert...", "...Peter hat mir die Charts nicht rechtzeitig geschickt..." etc., etc.).
Die aktuelle Studie Meetings in America liefert Ihnen tonnenweise Beispiele, warum zeitraubende Meetings - gerade für den Unternehmer - den sicheren Untergang bedeuten. Hier ein paar Fakten:
- 62 Meetings pro Mitarbeiter und Monat (alle Kategorien)
- 51 % sagen: Meetings sind Zeitverschwendung
- 31 h total unproduktive Zeit pro Mitarbeiter
- 15 % der monatlichen Arbeitszeit verschwendet
- 91 % träumen in Meetings vor sich hin
- 39 % schlafen in Meetings ein (und geben's zu)
- 73 % arbeiten in Meetings an anderen Dingen
- 37 Mrd. Verluste pro Jahr durch Meetings
Unternehmer brauchen "Doings" statt "Meetings"
Meetings, richtig angepackt, können Wunder bewirken. Wenn Sie auf eines fokussiert sind: Auf Resultate. Und wer Resultate erzielen will muss Dinge tun, anpacken und umsetzen und nicht in Meetings rumsitzen und seine/ihre "Nicht-Tätigkeit" rechtfertigen.
Kurzum: Wenn Meetings dazu dienen, den Weg fürs zielgerichtete und zielgerechte Anpacken und Umsetzen zu ebnen, dann hat's Platz für diese Art sozialer Zusammenkunft. Deshalb nennen wir sie im Stratocoach-Programm auch "Doings". Denn da wird Resultat-orientiert gearbeitet, auf ein klar definiertes Ziel hin. Und das Beste an "Doings" - sie dauern zwischen 12 und max. 20 Minuten.
Rechtfertigungen vs. Resultate
Ob in Beruf, im Sport oder im Leben allgemein - wenn es ums Anpacken geht, gibt es gibt es nur zwei Kategorien von "Ergebnissen": Rechtfertigungen oder Resultate.
Von Managern einberufene Meetings sind der Triebsand für Ersteres, für Rechtfertigungen (und der Ursprung von jährlich 37 Mrd. an Produktivitätsverlusten alleine in den USA, vgl. Studie oben).
Von Unternehmern und echten Führungskräften inspiriert und zielgerichtet geführte "Doings" hingegen liefern den Nährboden für Resultate, für Mehrwert und für Wachstum: Fürs Unternehmen, für Mitarbeitende, für Kunden und für den Unternehmer/für die Unternehmerin selbst.
Deshalb meine Frage an Sie als Entrepreneur und Unternehmer:
Wann werfen Sie Ihre Kiste voller "M&Ms" über Bord?
(Dies ist der fünfte Beitrag der Reihe "10 1/2 "Kisten", die jeder Unternehmer loswerden muss.")


