Im letzten Beitrag haben wir uns mit der "Stehauf-Kompetenz" des Unternehmers/der Unternehmerin befasst und zwei Tipps präsentiert, um nach einem Rückschlag schnell wieder "auf die Beine zu kommen":
1. Gönnen Sie sich höchstens 60 Minuten Selbstmitleid
2. Holen Sie Feedback von aussen ein.
Als Unternehmercoach habe ich im Laufe der Jahre eine Vielzahl weiterer Strategien und Konzepte bei anderen Unternehmern entdeckt. Drei Strategien präsentieren wir hier im zweiten Teil unserer Serie "5 Tipps für mehr Selbstvertrauen für Unternehmer"...
3. Lernen Sie, Ihre Verluste "abzubuchen".
Zu den grössten Stärken des Unternehmers zählen Entschlossenheit und Beharrlichkeit. Doch genau diese Eigenschaften können des Entrepreneur's grösste Feinde sein. Denn manchmal muss man einfach einen Strich unter "die Sache" machen und weiterziehen.
Es gibt Zeiten, da muss man sich für die eine oder andere Sache entscheiden. Sich von einem Mitarbeitenden trennen. Von einem Kunden. Wenn zwei Parteien eine gemeinsame Basis fehlt, sei's in Sachen Werte, Strategie, Erwartungen oder Zielsetzungen, ist es besser, man zieht die Notbremse.
Ich habe es nie bereut, einen solchen Schritt getan zu haben. Jemandem zu kündigen, sei's einem Mitarbeiter oder einem Kunden. Aber jedesmal (auch heute noch) bereue ich's, mit dem Schritt zu lange zugewartet zu haben. Und den meisten meiner Unternehmerkollegen geht es gleich. Zögern nagt am Selbstvertrauen. Drum mein Tip:
Buchen Sie Verluste ab. Je schneller desto besser. Und nutzen Sie die dadurch freigewordene Zeit und die Energie, um wieder mit freiem Kopf und gestärktem Selbstvertrauen die Dinge anzupacken, die Wert und Wachstum schaffen.
4. Umgeben Sie sich mit (realistischen) Optimisten
Viele Unternehmer bestätigen mir in meiner Rolle als Coach für Unternehmer: Das Unternehmerdasein ist manchmal erschreckend einsam. Ob so viel Alleinsein (mit seinen Entscheidungen, Taten, Einschätzungen und Reflektionen) kann man oft zu seinem ärgsten Feind avancieren.
Ich weiss nicht, wie's Ihnen geht...aber ich nörgle manchmal im Stillen an all den Dingen rum, die nicht ganz perfekt sind: Warum wächst meine Firma nicht schneller? Warum erneuert Kunde X das Jahresbudget nicht mehr? Warum kriegen wir nicht mehr Einladungen zu Präsentationen? Sie haben sicher Ihre eigenen Fragen.
Obschon ich mich als "realistischer Optimist" bezeichne, ziehen mich solche negativen Introspektionen (deutsch: "Selbstnörgeleien") dann und wann mal runter. Dies aber nur so lange, bis ich mich mit jemandem aus meinem "Positiven Support Team" austausche.
Das sind Menschen, die von Natur aus so ticken wie ich: Positiv, offen denkend und realistisch optimistisch: Unternehmerkollegen, Freunde, Familie, Kunden, Piloten-Buddies, Hockey-Afficionados, Zigarrenraucher...you name it. Dank dem Austausch mit positiv tickenden Menschen kommt man schnell, jederzeit und überall aus dem Jammertal der Selbstnörgelei hinaus.
Nicht nur das: Man sieht zudem, dass es auch ein gutes Leben ausserhalb der eigenen Firma geben kann. Und je schneller Sie wieder auf dem Pfad der guten Hoffnung sind, desto eher stärken Sie Ihr Selbstvertrauen.
5. Lesen Sie in Ihrem "Positive Feedback"-Ordner
Wie wir sehen, hat Selbstvertrauen sehr viel mit einer gesunden Einstellung gegenüber den eigenen - guten - Leistungen zu tun. Und so kommt es, dass wir hier bei uns im Unternehmen schon seit bald 20 Jahren einen Ordner pflegen, der den Titel trägt: "Positive Client Feedback".
In diesem Ordner (es sind mehrere) sind alle, ja wirklich alle E-Mails, Briefe, Karten, Handzettel, Depeschen und dergleichen abgelegt, die Eines gemeinsam haben: Es sind Dankesworte unserer Kunden für gut geleistete Arbeit.
In den ersten 60 Minuten des Selbstmitleids (vgl. Beitrag hier) nehme ich diesen Ordner immer hervor. Wenn die all die Mails lese, dann sehe ich schnell - kein Grund zur Panik! Auch mein Team hat Zugang zum Ordner. Denn auch sie sind nicht davor gefeit, ihr Selbstvertrauen im dunklen "Tal des Grams" zu verlieren. Der "Positive Client Feedback"-Ordner ist mir als Stütze mittlerweile so ans Herz gewachsen, dass ich ihn sogar auf meiner Dropbox gespiegelt habe, damit ich ihn auch unterwegs jederzeit aufrufen kann.
Als Coach für Unternehmer empfehle ich diese einfache Strategie auch jedem Teilnehmer unseres Stratocoach Unternehmer-Coachings. Die meisten machen's nach, mit demselben Erfolg: Sie kommen schneller wieder zurück auf den Pfad des positiven Wirkens.
Zum Schluss noch dies...
Wie im ersten Beitrag bereits erwähnt: Selbstvertrauen ist für jeden Entrepreneur, für jede Unternehmerin und für jeden Unternehmer lebensnotwendig. Sie, ich, wir alle gehen täglich Risiken ein. Wir betreten mit unseren Innovationen, Leistungen und Produkten immer wieder Neuland. Wir setzen unser Geld, unseren Verstand und unser selbst auf das Feld namens "Zukunft". Wer dabei hadert und zögert, wer nicht an sich und nicht an die Wirkung seiner Tatkraft glaubt, kurzum,
wer sein Selbstvertrauen nicht immer wieder aufs Neue stärkt, der hat verloren.
Und Sie? Wie stärken Sie Ihr Selbstvertrauen?
Ich freue mich auf Ihren Kommentar.
Foto: Big Air Jungskater Jagger Eaton, via eseats.com/blog


