Das erste Buch, das jeder Unternehmer lesen sollte (s. Beitrag hier), "The War of Art" von Steven Pressfield, zeigt auf: Unternehmer sind Künstler. Und sie sollten sich auch als solche verstehen lernen.
Auf dieser neuen Perspektive aufbauend befassen wir uns heute mit zwei weiteren Titeln. Sie liefern praktische und vor allem zeitlose Tipps, um dem Entrepreneur mehr Zeit und kreativen Freiraum zu ermöglichen, damit er/sie seine/ihre Rolle als Künstler/in auch zum Wohle von Kunden, Team und Gesellschaft optimal leben kann.
2. First Things First – von Stephen R. Covey (1996)
Als Unternehmer wissen wir: Unser wohl kostbarstes Gut ist Zeit. Aber noch lange nicht jeder weiss, die ihm/ihr zur Verfügung stehende Zeit "richtig" zu nutzen. Im Stratocoach-Programm vermitteln wir deshalb die "Block-Tag-Methode" als sinnvolle Strategie fürs unternehmerische Zeitmanagement. Die "Block-Tag-Methode" fusst u.a. auf Stephen R. Covey's Buch "First Things First".
"First Things First" liest sich auf den ersten Blick wie ein traditionelles Zeitmanagement-Buch. Als Lesende/r bemerken Sie aber schnell, dass es in punkto Produktivität nicht darum geht, in einer bestimmten Zeitspanne, mehr zu erreichen. Sondern darum, in der Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht, genau die Dinge anzupacken, die Ihnen einen möglichst hohen Beitrag zur Erreichung Ihres Ideals, Ihres Ziels, Ihrer Vision leisten.
Obschon viele eher Covey's später erschienenes Buch "The 7 Habits of Highly Effective People" kennen, fokussiert sich dieses Buch auf die wohl wichtigste strategische Gewohnheit, die sich ein Unternehmer aneignen kann: "To put first things first", andersrum: "Das zuerst anzupacken, was es anzupacken gilt". In der deutschen Übersetzung heisst dies dann - etwas schwammig übersetzt - "Der Weg zum Wesentlichen".
Ob englisch oder deutsch - jeder, der auch nur einen Bruchteil von Covey's Philosophie inhaliert, wird in Sachen Produktivität und Output einen dramatischen Shift erkennen. Ehrenwort.
3. Built To Sell – von John Warrillow (2012)
Oh, hätte ich dieses Buch nur schon im Jahre 2003 zur Hand gehabt, als ich meine damalige Firma verkaufte und mit einer anderen fusionierte. Ich hätte mir manchen Frust ersparen können. Warum?
Nun, jeder kennt den weisen Rat, der da lautet immer eine "Exit-Strategie" parat zu haben, wenn man ein Unternehmern gründet. Aber die wenigsten (ich seinerzeit inklusive) befassen sich mit dem, was es braucht, um ein Unternehmen wirklich "verkäuflich" zu machen und einen sauberen Exit durchzuziehen.
Die erste Grundvoraussetzung für den Exit ist, das "Produkt" des Unternehmers nicht in der Leistung seiner Firma zu sehen. Sondern in der Firma selbst. Verwirrt? Kein Problem. Das Konzept ist einfach: Will man sein Unternehmen verkaufen/weitergeben/vererben, muss es als Produkt funktionieren, und zwar losgelöst vom Unternehmer als Person. Man muss somit das "Unternehmen wie ein Produkt" bauen, das man verkaufen kann, wann immer man dies will. Genau hier setzt "Built to Sell" ein, mit nützlichen Tipps.
In "Built To Sell" präsentiert John Warrillow einen verblüffend einfachen Case, wie Unternehmer an ihrem Unternehmen arbeiten sollten, um es eines Tages weitergeben zu können. Entgegen jeder landläufigen Meinung eines jeden leidenschaftlichen Unternehmers, der seine Arbeit und sein Werk liebt, bietet dieses Buch dem Lesenden rund 20 Tipps und Hinweise aus deiner Erfahrung im Exit-Geschäft:
Skalierbare Modelle, Aufbau von Systemen, Ent-Personifizierung, das Unternehmen als Produkt, Vorauszahlung von Leistungen, Standardisieren von Prozessen...dies und vieles mehr öffnet dem Lesenden das Tor zur unternehmerischen Freiheit.
Und wer sein Unternehmen trotz Lektüre nicht verkaufen möchte, der hat zumindest nach der Anwendung der präsentierten Prinzipien ein gut geöltes System beisammen, das Wert schafft und den Unternehmer vom täglichen Malochen "im Unternehmen" befreit. Das Buch ist als Geschichte geschrieben. Diese ist zwar etwas belletristischer Dünnpfiff. Aber die Essenz daraus inspiriert zum Nachbau des eigenen Geschäfts.


