Liquidieren Sie Ihr Unternehmer-Büro...

Posted by Steven Loepfe

Unternehmer   liquidiere dein BüroWenn Sie als Unternehmer oder Entrepreneur das nächste Mal nach Ihrem "wichtigsten Produkt" (oder Leistung) gefragt werden, was/wie antworten Sie? Ist Ihr wichtigstes Produkt Ihre neuste Innovation? Ein neues Service-Paket? Oder gar eine Kombination von beidem?

Was auf den ersten Blick wie eine banale Cocktail-Party-Frage anmutet, ist in ihrem Kern die wohl wichtigste Frage, wenn es darum geht, den "strebsamen Macher" vom "strategischen Entrepreneur" zu unterscheiden (mehr dazu in meinem Buch "Unternehmer starten durch" ab Seite 29: Download hier>>).

Denn der "Strebsame" ist, eben, bestrebt, alles Dringende richtig zu tun (und damit auch im operativen Alltag als "Fachkraft" Dinge umzusetzen). Währenddessen der "strategische Entrepreneur" das Richtige tut. Er eist sich vom Alltag los und kümmert sich um sein wichtigstes Produkt - um sein Unternehmen.

"Moment mal...das Unternehmen soll das wichtigste Produkt des Unternehmers sein?!"

Ja.

Betrachten Sie's aus der Perspektive der Nachhaltigkeit. Ich habe hier eine Fortune 500 Liste aus dem Jahre 1955 ausgegraben und mit der aktuellen Liste verglichen. Das Fazit: 89 % der Firmen sind nicht mehr auf der Liste. Klar sind das allesamt grosse Unternehmen und der Zeitraum ist mit fast 60 Jahren doch stattlich. Doch Zahlen aus dem Bereich von KMU zeigen ein noch kurzfristigeres (und zappendusteres) Bild: Die meisten Unternehmen schaffen die ersten 4,1 Jahre nicht (Quelle ZEW) und wenn Sie's denn schaffen, dann beträgt die durchschnittliche Lebensdauer etwas über 12 Jahre.

Woran liegt es, dass Unternehmen im Schnitt nicht älter als 12 Jahre werden?

Meine aus meiner Tätigkeit als Unternehmercoach gewonnene Einschätzung ist simpel: Die meisten Unternehmer ("strebsame Macher") können sich nicht von der Leistungserbringung in ihrem Unternehmen befreien. Zu beschäftigt sind sie im Nebel der Komplexität des Alltags. Sie glauben alles und jenes anpacken, umsetzen und anreissen zu müssen. Das Fazit: Am Ende hängt alles am Unternehmer, der dann eines Tages entnervt (und von seiner Umwelt entfremdet/alleingelassen) feststellen muss:

"Alles muss ich selbst tun!!"

Das darf nicht sein. Denn so kommt er (oder sie) auf Dauer nicht durch.

Die Aufgabe des Unternehmers sollte meines Erachtens darin bestehen, sein Unternehmen so aufzubauen, dass es auf Dauer und nachhaltig einen Nutzen stiftet. Und zwar für Kunden, Mitarbeitende, Gesellschaft und - für den Unternehmer selbst. Und genau das kann ein Entrepreneur nicht tun, wenn er der Mittelpunkt des Unternehmens ist (und dies auch noch im Firmennamen zum Ausdruck bringt).

Nachhaltiges Unternehmen = Unternehmen als System

Das heisst, der Unternehemer/die Unternehmerin muss sein/ihr Unternehmen so gestalten/designen/aufstellen, dass es als System funktioniert, und zwar auch ohne ihn/sie. Dadurch wird es wie ein Produkt nachgefragt (sofern es einen messbaren Nutzen stiftet). Vor allem aber wird das Unternehmen "handelbar" und somit auch attraktiv für eine saubere Nachfolgeregelung oder für einen gewinnbringenden Verkauf.

Nachfolgeregelung beginnt am Tag 1

Sie, ich, wir alle wissen, dass viele Nachfolgeregelungen scheitern. Die Gründe sind mannigfach. Doch der wichtigste liegt wohl darin, dass der abtretende Unternehmer eine viel zu grosse Rolle im Unternehmen einnimmt oder gar nicht erst "loslassen" will (ein Risiko, dass Käufer/Nachfolger via dem sog. "Earn out" abzufedern versuchen). Dabei sollte der Unternehmer vom ersten Tag seines neu gegründeten Unternehmens an daran arbeiten, sich selbst im Unternehmen "überflüssig" zu machen.

Tipp für heute: Liquidieren Sie Ihr Unternehmer-Büro...jetzt!

Adios AmigosDrum: Gehen Sie heute noch in ihr schönes Unternehmerbüro. Nehmen Sie ein paar Bananenkartons mit. Und dann liquidieren Sie alles. Übergeben Sie Ihr Büro Ihren Lehrkräften, dem Verkaufsinnendienst, ihrer Entwicklungabteilung...wem auch immer. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Sie Kosten sparen. Sondern Sie stehen den anderen (denen wirklich arbeiten müssen) nicht im Weg rum. Doch das Beste ist, dass Sie den gewonnene Freiraum fortan fürs Arbeiten "an" (und nicht "in") Ihrem Betrieb nutzen können.

Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr. Finden Sie nicht?

Gute Geschäfte und viel Gefreutes!

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Foto: sheknows.com

Tags: Nachfolgeregelung, Unternehmertum, Wachstum, Mindset, Unternehmercoach, Zukunft, Mut

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